Hat einen das Trüffelvirus erwischt, lässt es einen nicht mehr so schnell los. Als Koch beschäftige ich mich doch schon seit einigen Jahren mit der Knolle der Begierde.
Als ich 2008 in Lugano gearbeitet habe, in der Villa Príncipe Leopoldo, eines der letzten Dinosaurier der klassischen Grand Hotels in Europa, bin ich das erste mal so richtig mit den Piemonteser Trüffel in Kontakt gekommen. Von Ende Oktober bis Januar sind zwei Mal in der Woche Trüffelhändler vorbei gekommen, welche mich eher ein Landstreicher erinnerten. Ein 35 Jahre alter Fiat Panta, zwei Rollkoffer und einen Anzug, der einem Schweizer Käse sehr ähnelte. Der Schein hat getrügt. In den Trollies befanden sich Weiße und Schwarze Trüffel, die locker einen Wert von 40 000-60 000€ hatten! Wow! Bezahlt wurde natürlich nur in Cash. Als ich das miterleben durfte, war dort schon klar, die Knollen sind etwas Besonderes!
Ja, so kommen wir zum Weißen Alba Trüffel (Tuber magnatum), der König der 86 verschiedenen echten Trüffel Arten. Der übrigens nur in Alba, in Serbien und Kroatien wild vorkommt. Er ist nicht nur der teuerste (3000-4000€/kg), sondern auch im Geschmack unantastbar. So reichen auf einer Portion Pasta 8 Scheibchen gehobeltes Weiß für ein kulinarisches Geschmackserlebnis.
Der Prinz unter den Trüffel ist der Schwarze Périgord (Tuber melanosporum). Unter den Schwarzen Pilzen ist er ein high light, im Geschmack eher etwas erdiger und ein Erlebnis. Man sollte so ca. 1600-1800€/kg rechnen. Vom Melanosporum gibt es in ganz Europa Vorkommen, jedoch kommt die Handelsware überwiegend aus Frankreich.
Der Tuber aestivum, bei uns bekannt als Burgunder Trüffel, ist für uns hier Markgräflerland und drum rum der Wichtigste, da er in unseren heimischen Wäldern doch sehr häufig vorkommt. Belegt mit Überlieferungen von Jägern, die noch vor 50 Jahren fleißig getrüffelt haben. Es ist allerdings seit 1936 in ganz Deutschland verboten wild Trüffel zu suchen, wiederum in kultivierter Form zulässig. Ein echter Trüffeljäger nimmt dieses Verbot ernst und respektiert dieses auch. Toni und ich streifen daher in der Nordwest Schweiz und Elsass durch die Wälder um die schwarzen Knollen zu jagen, in absehbarer Zeit auch in meinen eigenen Wäldern mit nachgeimpften Kulturen.
Hat dich nun auch das Trüffelvirus gepackt?! Möchtest du mehr über Trüffel erfahren?! Dann komm doch einfach mal mit, Toni und ich zeigen dir von Oktober bis Januar wie wir Trüffel suchen, später gibt es im Rebstock eine 4 gängige Imbiss der edlen Knollen. Ein Event der Superlative!!!
Zum Ablauf: Ihr seit 2-10 Personen, wir finden einen passen Termin zusammen, dann treffen wir uns nachmittags am Rebstock, machen eine Trüffelwanderung rund um Egringen (60 min). Den Aperitif nehmen wir in den Reben ein und finden uns nach reichlich Information über Trüffel und Region wieder im Rebstock zum essen. Es gibt übrigens kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Für mehr Informationen einfach mailen oder anrufen! Toni und ich freuen uns sehr!!! kontakt@gutedel.blog
Da wilde Trüffelsuche in Deutschland verboten ist, werden wir unsere Route mit frischen Trüffel präparieren, die wir zuvor im Elsass oder der Nordwest Schweiz gefunden haben. Der Erfolg ist garantiert und der Spaß am suchen ist trotzdem da!
Für die Abenteurer unter uns – gerne darfst du uns bei einer wilden Trüffeljagd begleiten, hierzu solltest geduldig sein und 2-4 Stunden einplanen. Dies findet immer Dienstags statt.