Dienstag, Anfang April hatten meine Frau, meine Eltern und ich das Vergnügen, eine Lesung von Franz Keller zu hören im „Drei König“ in Lörrach. „Vom Einfachen das Beste“ heißt sein Buch, das sehr empfehlenswert ist. Es ist ehrlich, nein, eher so brutal ehrlich, dass es vielen Lesern Gänsehaut beschert!
Franz Keller, einer der berühmtesten Köche Europas, hat sein Handwerk unter anderem bei Jean Ducloux und Paul Bocuse gelernt. Später als Küchenchef hat er viele Sterne erkocht. Allein dies schon eine außerordentliche Karriere. Aber 1993 ist Schluss mit Sternchen und Punkten. Ich zolle dieser Entscheidung großen Respekt, denn aus meiner Sicht ist es die noch größere Leistung, auf den Sterne-Zirkus zu verzichten und sich auf wesentliche Dinge wie Regionalität der Zutaten, Gästezufriedenheit zu konzentrieren – und das zu machen und kochen, was nicht unbedingt von Testern gefordert ist.
Keller betreibt seit 26 Jahren die „Adler Wirtschaft“ in Hattenheim. Der nach seiner Wahrnehmung zunehmend schlechten Qualität von Lebensmitteln in Deutschland tritt er tatkräftig mit seiner Kenntnis von qualitativ guten Produkten entgegen und betreibt seit einigen Jahren den 14 Hektar großen „Falkenhof“ im Wispertal. Seine Philosophie: „Wir müssen die Tiere ehren, die uns ernähren“.
Franz Keller passt in keine Schublade; vielleicht ein Querdenker, aber mit Realitätssinn. Für mich ist Keller ein Vorbild. Er verkörpert die Weisheit eines Koches, der bei allen Nahrungsmitteln kritisch hinterfragt, ob Zubereitungsart und das was wir so zu uns nehmen, noch up to date ist.
Es lohnt sich auf jeden Fall sein Buch zu lesen – und mehr über diesen außergewöhnlichen Menschen zu erfahren: https://www.falkenhof-franzkeller.de/
Super Buch. Echt Keller.
Danke für den Bericht, Franz Keller ist mir ein Begriff.
Sein Ansatz entspricht meiner grundsätzlichen Geisteshaltung.
Mehr davon, gut so, dass nun auch der Staat in diese Richtung geht und Bruderhahnprojekte unterstützt.