Im Markgräflerland gibt es diverse Stammtische, die gehegt und gepflegt werden. Mir fallen hierzu alleine mehr als 10 verschiedene bei uns in Egringen ein. Beispielsweise der „Frühschoppen“ im Vereinsheim des Schützenvereins jeden Sonntag oder der Stammtisch der Freiwilligen Feuerwehr im Feuerwehrkeller jeden ersten Montag eines Monats.
Alleine bei uns im REBSTOCK werden wöchentlich drei Stammtische abgehalten. Dazu kommen vier verschiedene Stammtische, die in unregelmäßigen Abständen „tagen“. Auch der Musik- und Gesangverein oder die Landjungen treffen sich am Stammtisch. Man spielt Karten, sitzt zusammen und trinkt gemütlich ein oder zwei Gutedel Schorle.
Es ist schön, dass so ein Brauch die Jahrzehnte überdauert. Denn heutzutage ist es leider ein selten gewordenes Bild auf dem Land. Das anhaltende Wirtshaussterben in vielen Orten vernichtet regelrecht eine wichtige Grundlage für den Stammtisch. Dazu kommt ein Überangebot an Freizeitaktivitäten, das Manchen schlicht keine Zeit mehr lässt sich einmal die Woche zu treffen. Und auch das Zusammensein mit der Familie zu Hause hat einen hohen Stellenwert eingenommen. Hinzu kommt die ständige Interaktion innerhalb der sozialen Medien, die für Generationen ein Gegenübersitzen am Stammtisch scheinbar überflüssig macht.
Aber kann ein Austausch übers Internet ein Gespräch von Aug zu Aug in gemütlicher Atmosphäre ersetzen?
Wir finden nicht. Nutzt also dieses verbindende Stück Holz auf vier Beinen, mit einem hoch Sozialen und zwischenmenschlichen Auftrag, redet miteinander, ganz ohne WLAN, Handy und Akku. Setzt euch auseinander – und fühlt euch wohl miteinander. Gsundheit und zum Wohle!