Hiermit möchte ich mich im gutedel.blog wieder zurück melden :), mit einem Post, die als Hommage an unsere Region gerichtet ist. Ich hoffe meine kleine Baby-Pause ist verziehen.
Wenn man einen Landgasthof führt – und das übrigens schon in der 7. Generation seit 1853 – macht man sich Gedanken über die Vermarktung. Stellt man die Struktur des eigenen Hauses und seine Fähigkeiten auf den Prüfstand, stolpert man immer wieder über das Wort „Land“ in der Bezeichnung Landgasthof und fragt sich, was das bedeutet. Der Standort Egringen ist sicher sehr ländlich: ca. 150m von „Down Town“ bis zum ersten Acker. Doch in dem Wort Land steckt für uns viel mehr als diese vier Buchstaben!
Für uns im Rebstock Egringen ist es sehr wichtig, nicht nur vom Land, sondern auch mit dem Land zu leben. Alles was wir anbieten, kommt nachvollziehbarerweise vom Land. Soll heißen, ohne Landwirte, die das Land bewirtschaften, kein Wirtshaus und keine Speise- und Weinkarte. Hat man das einmal im Marketing verinnerlicht, denkt man auf einmal deutlich regionaler, weil man doch den einen oder anderen Winzer und Landwirt kennt. Hat man nun noch das Privileg, im Markgräflerland leben und arbeiten zu dürfen, mit all seinen hier wachsenden großartigen Produkten, wird es für einen immer logischer, sich aus dieser Schatztruhe zu bedienen.
- Unsere Weinkarte beinhaltet 91 Positionen – davon stammen 77 der Weine aus dem Markgräflerland!
- Speiseeis und Freiland Eier vom Seebodenhof Efringen-Kirchen,
- regionales Mineralwasser aus Liel,
- Brot und ein Großteil Obst und Gemüse vom Schopferer–Hof Egringen,
- regionale Trüffel, selbst gesucht mit unserem Hund Toni,
- Spargel vom Waßmer aus Schlatt,
- Wild von befreundeten Jägern und
- aus dem im Wiesental auf der Weide geschlachtetes Rind SMA.
Ist das nicht ein Paradies vor unserer Haustüre?! Bewusst wird mir das immer, wenn ich mit Gästen aus Großstädten im Gespräch bin. Da spüre ich Neid und blanke Demut im Hinblick auf unser regionales Angebot. Für uns hier ist das leider allzu oft selbstverständlich. Übrigens, der „Großstadt Gourmet“ beschäftigt sich in der Theorie deutlich mehr mit Lebensmitteln als das klassische „Landei“. In der Praxis allerdings fehlt ab und zu der realistische Bezug zum Land und den „dreckigen Gummistiefeln“.
Für mich ist der Begriff „Land“ doch viel mehr als nur Marketing-Instrument. Es steckt immer stärker der ökologische Gedanke dahinter, regional – und damit auf kurzen Wegen – einzukaufen. Regional, mit der Möglichkeit, dem Produzenten über die Schulter zu schauen – für mich das sinnvollere Bio. Liegt es da nicht nahe, unser tägliches Investiv in Lebensmittel der Region zuzuführen, in der wir leben?! In unsere Heimat?! Ich finde schon! Und deshalb sind für mich unser Markgräflerland, dieser ländliche Raum, zentral und wegweisend!
Also stoßen wir auf unsere schöne Heimat Markgräflerland an, auf uns „Landeier“, die vielleicht in der „Großstadtwildnis“ dem einen oder anderen ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Ein Hoch auf unsere Landwirte und Winzer, die unsere Landschaft so prägen, wie wir sie lieben!
In meinem nächsten Bericht, erzähle ich euch woher unsere 98% Co² Neutralität im Rebstock kommt und wie Pferde helfen können 🙂
Lieber Martin, tolle Einstellung zu Tradition, Handwerk und Region die ich so nur unterschreiben kann. Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs! Hoffe es geht allen gut! Grüße aus Wintersweiler von der Familie Ronald Grether
Hallo Martin, auch von uns herzliche Glückwünsche zum Nachwuchs und hoffentlich einen erfolgreichen Start nach der erzwungenen Corona Pause. Familie Nagel