Wer von euch zwischen den Jahren durch die Egringer oder Efringer Weinberge spaziert ist, hat etwas Ungewohntes gesehen: Eine Schafherde, die in den Rebhängen geweidet hat. Ja, richtig gelesen: Schafe mitten in den Reben – zwischen Gutedel und Chardonnay.
Die vierbeinigen „Rasenmäher“ sind nicht gänzlich neu in den Reben, aber definitiv noch sehr ungewohnt für uns. Dirk Brenneisen und Hans-Peter Ziereisen hatten Mitte November beschlossen, in ausgewählten Rebstücken Schafe weiden zu lassen. „Probiere ma us“, so die beiden Winzer. Anfängliche Bedenken, dass die Schafe das wertvolle Rebholz oder gar die Rebstöcke anknabbern, wurden nicht bestätigt. Die Schafe haben aber nicht nur das Gras gefressen, sondern auch mit ihren „Hinterlassenschaften“ den Boden gedüngt. Und durch das Stampfen mit den Paarhufen haben sie die Löcher im Boden verschlossen, so dass die lästige Schermaus nicht mehr an die Rebwurzeln kam.
Die Uni Freiburg und die Hochschule in Rottenburg forschen intensiv an geeigneten Schafsrassen bzw. deren Haltungsformen im Kontext mit dem Rebbau. Ein Ziel der Forschung ist, die Schafe nicht nur im Winter in die Rebberge zu lassen, sondern auch im Frühsommer. Die Tiere könnten dann zur Entfernung unerwünschter Triebe eingesetzt werden oder gar zur Entblätterung der Traubenzone. Das bretonische Minischaf „Ouessant“ gilt hierfür als optimal geeignet. Ein Gewicht von 15-20 kg und eine Widerristhöhe von 40-50 cm ermöglichen einen flexiblen Weideeinsatz unter der Drahtanlage. Eine tierische Alternative zu Unkraut-EX und Co.
Doch für den animalischen „Mähroboter“ gibt es eine tödliche Barriere: Vor allem im biodynamisch bewirtschafteten Rebberg können die Tiere (leider) nicht eingesetzt werden, da Schafe Spritzmittelrückstände von Kupfer nicht vertragen.
Hier einige Bilder zum Verweilen.
Lieber Martin,
ein hochinteressanter Artikel vor allem für alle Winzer.
Herzliche Grüße an Dich und Deine Eltern und alle vom Rebstock – es war wieder sehr schön bei euch.
Jeder Ihrer Artikel lese ich mit Interesse und Genuss. Es freut mich, mit Ihnen einen Gastgeber zu haben, der über den „Tellerrand“ hinausschaut und der seine Interessen mit den Gästen teilt. Ich finde die Atmosphäre im Rebstock einmalig, wirklich gastlich, familiär und an den Gästen interessiert. Desgleichen erfreut mich die grosse und breite Auswahl und die Qualität der Speisen. Auch mal mit „ausgestorbenen“ Gerichten (z.B.Krautwickel, Innereien) warten Sie auf. Nach jedem Besuch bei Ihnen fühle ich mich „genährt“.
Herzlichen Dank